Giardien? – Immer wieder Durchfall

Tierarztpraxis Alleencenter | Giardien

Immer wiederkehrende Durchfälle durch Giardien. Zu den am häufigsten vorkommenden Darmparasiten zählen die Giardien.

Symptome

  • chronische immer wieder auftretende Durchfälle mit dünnbreiigem bis wässrigem Kot und zusätzlichen Schleimhautbeimengungen
  • Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust und Apathie können vorkommen

Übertragung

Die Übertragung erfolgt oral als Schmutz- oder Schmierinfektion (Dinge fressen, auflecken oder Kontakt mit Kot) sowie durch fäkal verschmutztes Wasser (Pfützen, Gewässer) und schon wenige Zysten reichen für eine Ansteckung aus. Sie treten sehr häufig bei Jungtieren (unter einem Jahr) auf.

Wie können Giardien diagnostiziert werden?

Die Giardien-Infektion kann hier in der Praxis direkt nachgewiesen werden. Dazu benötigen wir eine Kotprobe, welche aus drei Entnahmen von drei aufeinander folgenden Tagen besteht.

Bei entsprechendem Nachweis erhalten Sie von uns die passenden Medikamente, die Sie über einen längeren Zeitraum täglich eingeben müssen. Nach der letzten Medikamentengabe, raten wir zu einem erneuten Giardientest (5-7 Tage nach Absetzen der Medikamente), um die Wirksamkeit der Therapie zu überprüfen.

Leider sind Giardieninfektionen oftmals sehr hartnäckig: die ausgeschiedenen Zysten bleiben in feuchter Umgebung mindestens drei Monate und im Kot eine Woche infektiös. Empfindlich sind sie gegenüber Austrocknung und kalten Temperaturen (- 4 °C über eine Woche).

Nicht nur Wildtiere und andere Tiere können befallen sein, auch Menschen können sich anstecken (Zoonose: Erreger geht vom Tier auf den Menschen über, allerdings sind nur wenige Giardien-Genotypen wirklich ansteckend für den Menschen). Der Mensch infiziert sich auch durch Schmutz- und Schmierinfektion oder durch verunreinigtes Trinkwasser. Diese meldepflichtige Erkrankung kann vor allem bei Kindern zu heftigen Symptomen führen. Aus diesem Grund sollten bei einer Infektion mit Giardien zusätzlich zur Therapie auch entsprechende Hygienemaßnahmen durchgeführt werden.

Sinnvolle Hygienemaßnahmen zur Verhinderung der Übertragung und zur Prophylaxe sind:

  • Behandlung aller Tiere in einem Haushalt/Bestand, egal ob klinische Symptome vorliegen
  • Einsammeln von Kot und Entsorgung im geschlossenen Plastikbeutel über den Hausmüll
  • Gründliche Reinigung aller fäkal kontaminierten Oberflächen (Böden und Wände) und Trocknung, optimal ist der Einsatz von Dampfstrahlern > 60 °C
  • Futter- und Trinkgefäße täglich mit kochendem Wasser oder bei > 65 °C in der Spülmaschine säubern
  • Kontamination von Wasser und Futter durch Kot oder Fliegen verhindern
  • Toilette täglich mit kochendem Wasser säubern und anschließend gründlich abtrocknen
  • Decken/Kissen heiß waschen > 65 °C
  • Spielzeug mit kochendem Wasser oder in der Spülmaschine > 65 °C reinigen
  • Kratzbäume gründlich absaugen und reinigen
  • Hunde ggf. auch Katzen gründlich baden und shampoonieren, um sie von anhaftenden Kotresten zu säubern, ggf. lange Haare im Analbereich scheren
  • Desinfektion von Flächen/Gegenständen mit geeigneten Desinfektionsmitteln
  • Berichtet wird auch, dass eine kohlenhydratarme Ernährung die Therapie unterstützen soll